[Video] Charlotte – die Geschichte einer starken jungen Frau


Lotte ist 21 Jahre alt und steht mitten im Leben - im wahrsten Sinne des Wortes und trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer Behinderung! Unser Kollege Jens Kleine durfte die beeindruckende junge Frau treffen und hat sie zu ihrer Geschichte, ihren Herausforderungen und ihren Plänen für die Zukunft befragt.
Die Zukunft im Blick
Gleich zu Beginn des Besuchs merkt man, dass in Lotte viel Energie und positive Kraft stecken! Sie empfängt uns mit einem strahlenden Lächeln und erzählt, dass sie mit ihren Eltern und ihrer Oma zusammen in einem Haus wohnt, aber ihre eigene Wohnung hat. Die beiden älteren Brüder sind bereits ausgezogen.
«Bei uns zuhause ist immer was los, weil immer jemand zu Besuch ist oder spontan vorbeikommt. Außerdem ist immer mindestens eine Assistenz von mir da. Mein Team besteht aus mehreren Assistentinnen, die meine Arme und Beine und oft auch meine Augen ersetzen und mich im Alltag begleiten.»
Außerdem ist Lotte´s Assistenzhund Bärti seit 10 Jahren an ihrer Seite. Er hilft bei kleinen, alltäglichen Dingen und ist ihr auch emotional eine große Stütze. Lotte ist sehr aktiv, ob in der Natur mit ihrem Hund oder beim Pferd oder auch in der Jugendarbeit der Evangelischen Jugend. Um den Kopf freizubekommen, backt oder kocht sie leidenschaftlich gerne.
Derzeit macht Lotte ihr Abitur, denn sie möchte auf jeden Fall ab September Personalpsychologie in Kombination mit Management und Recht studieren. Auf unsere Frage, woher sie den Antrieb nimmt, diese große Hürde anzugehen, sagt sie:
«Ich war schon immer sehr ehrgeizig und ein kleines Energiebündel. Für mich war eigentlich schon immer klar, dass ich auf jeden Fall studieren möchte. Auch wenn ich zwischendurch an meine körperlichen Grenzen gekommen bin, habe ich mich durch das Abi gekämpft. Die Kraft dafür ziehe ich ganz klar aus dem Sport und meinen Freunden. In meiner Familie wird das Motto „Geht nicht, gibt’s nicht“ gelebt.»
Erfolge durch Training
Lotte´s Eltern haben bei ihr als Kind den Fokus mehr auf die koginitive Förderung als auf Physiotherapie und Sport gelegt, weil ihr das zu dem Zeitpunkt wichtiger war. Dadurch ist ihr Körper mit den Wachstumsschüben nicht gut zurechtgekommen und im Nachhinein musste viel aufgearbeitet werden.
Bereits im Kindergarten lernte Lotte den Gehtrainer NF-Walker kennen, war damals jedoch motorisch noch nicht in der Lage, damit umzugehen. 2019 wurde das Bedürfnis nach körperlicher Aktivität größer, und Lotte wandte sich erneut an Made for Movement, um den Innowalk zu erproben. Mittlerweile trainiert Lotte seit 2 Jahren regelmäßig, 4 – 5 mal pro Woche für ungefähr 20 Minuten im eigenen Innowalk und ist begeistert:
«Durch den Innowalk habe ich mich enorm körperlich entwickelt. Wir hätten wirklich alle nicht damit gerechnet, dass ich überhaupt den Bewegungsablauf hinbekomme und selbständig den Rumpf benutze. Ich kann meine Beine viel gezielter ansteuern. Meine Atemwege haben sich verbessert, meine Rumpfmuskulatur ist deutlich besser, und ich brauche auch keine Dauer-Schmerztherapie für meine Hüfte mehr, weil die Muskulatur sich echt gut aufgebaut hat.»
Durch die Kombination des Innowalk mit ihrem Galileo® Trainingsgerät lernt Lotte gerade, frei zu stehen und sogar erste eigene Schritte zu machen – eine enorme Leistung, die sie mit viel Fleiß und Ehrgeiz erreicht hat!
Seit Herbst 2022 hat Lotte nun auch den Xplore von Made for Movement, mit dem sie bei gutem Wetter gerne und oft unterwegs ist. Wie kam es dazu?
«Wir sind für den Xplore auf die Messe (Anmerkung: REHACARE in Düsseldorf) gefahren, weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, dass ich den Xplore unbedingt ausprobieren wollte. Alle haben gesagt, dass klappt niemals, und ich war aber der Überzeugung, das klappt. Durch den Innowalk kann ich meine Beine deutlich gezielter ansteuern und habe mich motorisch so gut entwickelt, dass die Nutzung vom Xplore tatsächlich funktioniert und mir unfassbar viel Energie gibt, weil ich mich endlich auspowern kann.»
Weiterlesen: Das passende Hilfsmittel für zu Hause – der Weg zu mehr Lebensqualität
Neben all den beeindruckenden Fortschritten steht für Lotte aber auch der Erhalt ihres körperlichen Zustandes im Vordergrund, den sie sich hart erkämpft hat. Die Physiotherapie und das kontinuierliche Training zu Hause geben ihr die Möglichkeit, ihren Körper zu kontrollieren.
Deshalb möchte ich insbesondere den Eltern mit auf den Weg geben, ihre Kinder mit ICP zu motivieren und zu bestärken Physiotherapie und Sport zu machen. Außerdem möchte ich allen mitgeben, dass es sich lohnt kleine Ziele zu stecken und diese erreichen zu wollen. Kleine und große Ziele zu erreichen, motivieren den Alltag zu meistern.
– Charlotte
Ziel Nr. 1: Selbständig sein
Lotte und ihrer Familie ist es wichtig, dass sie ein möglichst unabhängiges Leben von ihren Eltern führen kann. Schon in der ersten Klasse hatte sie daher eine eigene Betreuung, und mittlerweile unterstützen sie einige Assistentinnen, um die täglichen Bedürfnisse abzudecken.
Lotte´s großes Ziel ist eine 24-Stunden-Assistenz – daher sucht sie zur Ergänzung ihres Teams Heilerziehungspfleger, Ergotherapeuten oder medizinisches/ therapeutisches bzw. pädagogisches Fachpersonal (m/w/d). Unter https://teamlotte.com/ gibt es weitere Infos und die Möglichkeit zur direkten Bewerbung!
Wir von Made for Movement danken Lotte ganz herzlich für ihre offenen Worte und die Einblicke in ihr Leben – und wir freuen uns, sie weiter begleiten zu dürfen!

Jens Kleine ist Physiotherapeut und verfügt über langjährige Vertriebserfahrung in verschiedenen europäischen Märkten für orthopädische Hilfsmittel. Besonders wichtig sind ihm die Bedürfnisse der Benutzer, und er setzt sich mit großem Engagement dafür ein, innovative Lösungen zu finden. Als Product Manager bei Made for Movement arbeitet Jens Kleine eng mit externen medizinischen Fachkräften, dem Vertriebsteam und unserem Team für Forschung und Entwicklung zusammen - immer auf der Suche nach Lösungen, die den Menschen Bewegung ermöglichen, die sie am meisten brauchen.
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