Botox bei Zerebralparese - hilft das?
Botox“ ist die Markenbezeichnung für ein Arzneimittel, das aus der toxischen Substanz Botulinumtoxin-A hergestellt wird. Der Einfachheit halber verwenden wir in diesem Artikel die Markenbezeichnung „Botox“.
Wie wird Botox angewendet?
Wenn man Botox hört, denkt man meist zuerst an Kosmetik und Schönheitschirurgie. Aber es gibt auch noch andere wichtige Anwendungsfelder. Botox ist giftig, wird aber nur in geringen Dosen eingesetzt. Es kann bestimmte Muskeln lähmen oder Nervensignale blockieren und so die Spastizität von Muskeln verringern. Wenn die sonst spastischen Muskeln erst einmal entspannt sind, können andere Muskelgruppen trainiert werden, um zum Beispiel die Grobmotorik oder den Gang zu verbessern.
Laut der norwegischen Online-Informationsplattform Cerebral Palsy Guidance wird Botox häufig mit folgenden Behandlungszielen eingesetzt:
- Bessere Funktionalität
- Schmerzlinderung
- Weniger Probleme mit Orthesen
- Verbesserung der Körperpflege
Welche positiven Wirkungen hat Botox?
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Hilft Botox?
Auch wenn Botox-Injektionen nicht unüblich sind, ist ihre Wirkung umstritten. Laut Cerebral Palsy Guidance haben Injektionen eine positive Wirkung auf einige Kinder, auf andere wiederum nicht. Zu den möglichen positiven Wirkungen zählen ein größeres Bewegungsspektrum, eine bessere Haltung der Extremitäten und geringere Spastizität.
Da die Dosierung und Häufigkeit der Botox-Injektionen stark variieren, konnte die positive Wirksamkeit im Einzelnen bisher nicht zweifelsfrei beschrieben werden. Derzeit wird eine Studie in Norwegen durchgeführt (Die WE-Studie), die sich mit dieser Fragestellung befasst. In dieser Studie an 96 Kindern im Alter zwischen 4 und 18 Jahren über einen Zeitraum von sechs Monaten soll herausgefunden werden, ob Botox sich auf den Gang auswirkt. Die Studie soll bis 2019 abgeschlossen sein.
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Behandlung und Nebenwirkungen
Da die Wirkung von Botox nicht dauerhaft anhält, wird empfohlen, die Anwendung regelmäßig bzw. nach Möglichkeit alle sechs Monate zu wiederholen.
Einigen Studien zufolge hat Botox wenige bis keine Nebenwirkungen. Trotzdem muss mit möglichen Nebenwirkungen wie Schmerzen und Infektionen an der Einstichstelle gerechnet werden.
Unabhängig von der Dosis und Häufigkeit wird empfohlen, dass Botox-Injektionen nur unter medizinischer Aufsicht erfolgen sollten. Wenn Sie also Botox-Injektionen für sich selbst oder eine Person in ihrem Umfeld in Betracht ziehen, holen Sie bitte ärztlichen Rat ein.
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Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.
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