Ein Leben in Bewegung – wie der Innowalk neue Perspektiven bietet

Thomas Schwarze
Thomas Schwarze
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Der 49-jährige nutzt den Innowalk drei bis fünf Mal pro Woche – je nachdem, was sein Alltag zulässt.

Dirk Schmitz ist ein Mann, der nicht stillsteht – trotz seiner Querschnittslähmung. Sport, Bewegung und Unabhängigkeit sind für ihn essenziell, und genau das ermöglicht ihm der Innowalk. In diesem Interview erzählt er, wie der innovative Bewegungstrainer seinen Alltag verändert hat, welche Herausforderungen er meistert – und warum er anderen Betroffenen Mut machen möchte.

Lesen Sie Daniels Geschichte: 
- Regelmäßiges Training für mehr Mobilität  
- Die Vorteile: Weniger Spastik, bessere Knochendichte, mehr Lebensqualität 
- Von der Krankenkasse erst abgelehnt – dann doch bewilligt  
- Bewegung als Lebensphilosophie  
- Herausforderungen im Alltag – warum Barrierefreiheit nicht selbstverständlich ist  
- Fazit: Bewegung ist für alle wichtig  
- Dirks Top 5 Erkenntnisse durch den Innowalk

Regelmäßiges Training für mehr Mobilität  

Seit der Auslieferung im November 2024 nutzt der 49-jährige den Innowalk drei bis fünf Mal pro Woche – je nachdem, was sein Alltag zulässt. Besonders an Tagen, an denen er Fußball schaut oder Musik hört, kann er problemlos 90 Minuten am Stück trainieren. „Manchmal sind es nur 20 Minuten, manchmal eineinhalb Stunden – je nachdem, wie spannend das Spiel ist“, sagt er lachend. 

Flexibilität ist ihm besonders wichtig. Durch den Innowalk kann er Bewegung einfach in seinen Tagesablauf integrieren, sei es nach dem Fitnessstudio oder morgens vor der Arbeit. "Abends kostet es mich mehr Überwindung, morgens fällt es mir leichter", gibt er zu. „Wenn ich morgens trainiere, starte ich mit viel mehr Energie in den Tag. Abends muss ich mich manchmal echt überwinden.“ 

Die Vorteile: Weniger Spastik, bessere Knochendichte, mehr Lebensqualität 

Für Dirk ist klar: Der Innowalk hat einen echten Mehrwert. „Als mein alter Gehtrainer kaputt ging, habe ich schnell gemerkt, wie stark sich mein körperlicher Zustand verschlechtert hat“, erzählt er. Die Spastik nahm zu, Blase und Darm funktionierten schlechter. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das so deutlich spüre – aber das war ein Weckruf.“ Sobald er wieder mit dem Training begann, verbesserte sich sein Zustand spürbar. 

Ich merke, wie meine Beine arbeiten – auch wenn ich sie nicht bewusst ansteuere. Der Muskeltonus verändert sich, das ist Wahnsinn.

 

Auch medizinisch gibt es Fortschritte: Die Knochendichte, die bei vielen Rollstuhlfahrern problematisch ist, hat sich bei Dirk nachweislich verbessert.  

Was Dirk besonders betont, ist die bewusste Wahrnehmung der Muskulatur: „Ich merke, wie meine Beine arbeiten – auch wenn ich sie nicht bewusst ansteuere. Der Muskeltonus verändert sich, das ist Wahnsinn.“ 

Von der Krankenkasse erst abgelehnt – dann doch bewilligt  

Wie so oft war der Weg zum Hilfsmittel nicht einfach. „Die erste Ablehnung kam per App. Zwei Minuten nach dem Antrag – einfach abgelehnt, ohne Rücksprache. Ich war schockiert“, erzählt Dirk. Begründung: kein medizinischer Nutzen. Stattdessen bot man ihm als Alternativen einen Bein- und einen Stehtrainer an. „Aber das ist nicht dasselbe. Ich weiß, was ich brauche – und das ist Bewegung im Stand.“ 

Er ließ sich nicht entmutigen. Mit Unterstützung, vielen Telefonaten und dem richtigen Maß an Hartnäckigkeit kam schließlich doch die Bewilligung. „Die Hilfsmittelnummer war entscheidend – und eine Sachbearbeiterin, die mir wirklich zugehört hat.“  

Der bürokratische Kampf hat ihn viel Kraft gekostet, aber Dirk sagt heute: „Es hat sich gelohnt. Wenn ich nur einem Menschen helfen kann, der diesen Weg noch vor sich hat, dann erzähle ich meine Geschichte immer wieder.“ 

Bewegung als Lebensphilosophie  

Für Dirk war Sport schon immer ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Vor seinem Unfall spielte er Fußball, danach entdeckte er den Rollstuhlbasketball für sich. Über 20 Jahre spielte er in der Bundesliga. Auch heute ist er noch aktiv, fährt Handbike und engagiert sich für die Community. „Körperliche Aktivität bedeutet für mich Freiheit – und ohne Bewegung würde mir etwas Wesentliches fehlen“, sagt er. 

Besonders das Handbike-Fahren gibt ihm ein Gefühl von Freiheit. „Ich kann durch Wälder und über Berge fahren, Orte erreichen, die für Rollstuhlfahrer sonst unerreichbar wären. Das gibt mir ein Gefühl von Normalität.“ 

Mann sitzend im Handbike in der Natur.

Herausforderungen im Alltag – warum Barrierefreiheit nicht selbstverständlich ist  

Trotz seiner positiven Einstellung stößt Dirk immer wieder auf Hindernisse. Fehlende Barrierefreiheit ist eines der größten Probleme: „Neubauten mit Stufen oder Züge ohne vernünftigen Zugang – das sind Dinge, die einfach nicht sein müssten“, erklärt er. 

Er wünscht sich, dass Betroffene bei Planungen mehr mit einbezogen werden. „Es wird oft an uns vorbei entschieden, ohne zu fragen, was wirklich sinnvoll wäre.“  

Dirk erinnert sich an ein besonders absurdes Erlebnis: Ein Hotelzimmer, das auf den ersten Blick perfekt ausgestattet war – großzügig geschnitten, modern eingerichtet und angeblich barrierefrei. Doch die Tür zum Badezimmer war so schmal, dass er mit dem Rollstuhl nicht hindurch kam. Statt Komfort und Selbstständigkeit erlebte er Frust und Einschränkung – ein typisches Beispiel dafür, wie gut gemeinte Lösungen in der Praxis scheitern. „Ich musste den Rollstuhl draußen lassen. Es war peinlich und unnötig.“ 

Fazit: Bewegung ist für alle wichtig  

Für Dirk steht fest: Der Innowalk ist nicht nur ein Trainingsgerät – er ist ein Stück Selbstständigkeit. „Ich kann alleine trainieren, wann ich will. Ich bin unabhängig – das ist unbezahlbar.“ 

Lächelnder Mann beim Training im Innowalk zu Hause.

Sein Appell an andere Betroffene ist klar: „Testet es. Gebt nicht zu schnell auf. Es gibt Wege – manchmal sind sie steinig, aber es lohnt sich.“ 

Dirk zeigt, dass körperliche Aktivität weit mehr ist als Muskeltraining. Es geht um Haltung, um mentale Stärke, um Lebensfreude. Seine Geschichte ist ein Mutmacher – für alle, die sich aufmachen wollen, ihren eigenen Weg zu finden.

Dirks Top 5 Erkenntnisse durch den Innowalk

  1. Mehr Mobilität und Unabhängigkeit – selbstständiges Training jederzeit möglich. 
  2. Gesundheitliche Vorteile – verbesserte Knochendichte, reduzierte Spastik. 
  3. Einfache Integration in den Alltag – flexibel nutzbar, auch neben anderen Sportarten. 
  4. Mentale Vorteile – Bewegung sorgt für bessere Stimmung und mehr Energie. 
  5. Krankenkassen gemehmigen nicht immer beim ersten Anlauf – aber Dranbleiben lohnt sich! 

 Dirks Geschichte zeigt eindrucksvoll: Wer sich bewegt, bleibt nicht stehen – auch nicht im Rollstuhl. Und manchmal beginnt Bewegung genau da, wo andere längst stillstehen! 

 

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Thomas Schwarze
Thomas Schwarze

Thomas Schwarze ist Physiotherapeut und sammelte wertvolle Erfahrung in verschiedenen Praxen und Kliniken, bevor er zu Made for Movement kam. Seit fast zwei Jahrzehnten ist er nun im Unternehmen tätig, zunächst als Produktspezialist und Berater im Außendienst. Als Presales Manager arbeitet er mittlerweile eng mit dem Marketingteam und der Vertriebsleitung zusammen. In diesem Zusammenhang ist er stets auf der Suche nach neuen Erkenntnissen und Geschichten aus den Bereichen Hilfsmittelversorgung, Therapie und Rehabilitation.

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