
16.10.2025Per-Kristian – Boccia-Para-Athlet

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Der 32-jährige Per-Kristian hat Cerebralparese und ist Boccia-Para-Sportler. Er nutzt den Innowalk täglich, um fit zu bleiben. Mit persönlicher Assistenz kann er ein unabhängiges und erfülltes Leben voller Aktivitäten, Sport und Erfolge führen.
Lesen Sie in diesem Artikel über:
- Per-Kristian führt ein unabhängiges Leben
- Boccia-Para-Athlet
- Training im Innowalk – eine wichtige tägliche Aktivität
- Was wird die Zukunft bringen?
Per-Kristian führt ein unabhängiges Leben
Der 32-jährige Per-Kristian lebt in seiner eigenen Wohnung im Keller des Hauses seiner Mutter in Siggerud, Norwegen. Die ersten drei Jahre seines Lebens verbrachte er in Oslo, doch seitdem ist die Natur rund um seine Heimatstadt ein wichtiger Teil seines Lebens. Er verbringt besonders gerne Zeit im an den Wald grenzenden Garten und erinnert sich noch lebhaft daran, wie einmal plötzlich ein großer Elch direkt neben dem Haus auftauchte. Er besuchte die örtliche Schule und schätzt bis heute die Nähe zur Natur und zur lokalen Gemeinschaft.
Um seinen Alltag zu bewältigen, hat Per-Kristian mehrere persönliche Assistenzen, die ihn abwechselnd unterstützen. Sie fungieren als seine verlängerten Arme und ermöglichen ihm trotz seiner schweren CP-Diagnose (GMFCS-Stufe V) und Epilepsie ein unabhängiges Leben.
Per-Kristian ist außerdem Botschafter für Mio, eine Agentur für persönliche Assistenz in Norwegen, und setzt sich intensiv dafür ein, das Bewusstsein für den Wert persönlicher Assistenz zu schärfen. Er engagiert sich leidenschaftlich dafür, dass alle Menschen, die persönliche Assistenz benötigen, die gleichen Chancen haben wie er. Aufgrund seiner eigenen Lebenserfahrung ist er eine starke und glaubwürdige Stimme für die Unabhängigkeit und Würde von Menschen mit Behinderung.
Boccia-Para-Athlet
Per-Kristian kam im Alter von nur zehn Jahren zum Boccia, einem Sport, für den er sich schnell begeisterte und den er seitdem nie mehr aufgegeben hat. Er spielt die Variante „Ramp Boccia“, bei der der Athlet eine Rampe benutzt, da er den Ball nicht selbstständig werfen kann.
In dieser Disziplin tritt der Spieler immer zusammen mit einem Assistenten an. Während des Spiels steht der Assistent mit dem Rücken zum Spielfeld, weshalb er keine Übersicht über die Ballpositionen hat. Seine Aufgabe ist es, die Rampe nach den Anweisungen des Spielers einzustellen. Per-Kristian entscheidet, wohin die Rampe ausgerichtet, wie sie aufgestellt und wo der Ball platziert werden soll. Am Ende ist er es selbst, der den Ball loslässt.
Die Boccia-Bälle, die er verwendet, sind handgefertigt aus Leder und haben unterschiedliche Gewichte und Härtegrade. Dadurch unterscheiden sie sich in ihren Eigenschaften, was das Rollen und die Wurfweite angeht.
Per-Kristian war früher Mitglied der Nationalmannschaft, sagt aber, dass er derzeit nicht auf diesem Niveau spielt. Dennoch trainiert er viermal pro Woche fleißig, um sich als Sportler weiterzuentwickeln.
Training im Innowalk – eine wichtige tägliche Aktivität
Per-Kristian erinnert sich noch gut an die norwegische Fernsehsendung „The Inventor“ aus dem Jahr 2006, in der Ånund Olsen mit seiner Erfindung, dem Innowalk, gewann. 2016, zehn Jahre später, hatte er selbst die Möglichkeit, das Gerät zu nutzen.
In der Rehaabteilung für Erwachsene des Universitätskrankenhauses kamen die Therapeuten zu dem Schluss, dass der Innowalk eine wertvolle Aktivitätshilfe für ihn sein könnte. Da er als Rollstuhlfahrer einen Großteil des Tages sitzend oder liegend verbringt, war es wichtig, eine Aktivität im Stehen zu finden, die Abwechslung bietet und bessere Bedingungen für die tägliche körperliche Bewegung schafft.
Für jemanden, der schon immer gerne aktiv war, wurde der Innowalk zu einem unschätzbaren Hilfsmittel im Alltag. Per-Kristian nutzte ihn ein bis zwei Stunden pro Tag, bis der Bewegungstrainer schließlich im Jahr 2022 tatsächlich verschlissen war und nicht mehr funktionierte. Zu diesem Zeitpunkt musste er einen Ersatz beantragen. Leider wurde dies zu einer Herausforderung, da Per-Kristian bereits älter als 26 Jahre war. Aktivitätshilfen für diese Altersgruppe werden in Norwegen aus einem begrenzten Budget finanziert, sodass nur eine bestimmte Anzahl von Personen jedes Jahr ein solches Gerät erhält. Daher erhielt Per-Kristian erst im März 2025 einen neuen Innowalk.
Er ist nun sehr zufrieden mit seinem neuen Bewegungstrainer. Das aktualisierte Modell ist stabiler, bietet besseren Halt und verfügt über einen drehbaren Sitz. Dadurch wird der Transfer vom Rollstuhl in den Innowalk einfacher und schonender. Stolz zeigt Per-Kristian die Aufzeichnungen in der Innowalk Activity Tracker App auf seinem iPad. Dort kann er dokumentieren, dass er jeden Tag mindestens eine Stunde lang aktiv ist, was insgesamt 4.700 Schritten entspricht.
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Die Zeit ohne den Innowalk hat seinem Körper zugesetzt – mit mehr Schmerzen und einer verminderten Lungenkapazität. Jetzt schätzt Per-Kristian es umso mehr, jeden Tag körperlich aktiv sein zu können, und freut sich sehr über die Lebensqualität, die der neue Innowalk ihm bietet.
Was wird die Zukunft bringen?
Per-Kristian verfügt über viele starke Eigenschaften und ein großes Engagement, auch auf politischer Ebene. Er nahm an der diesjährigen „Arendal-Woche“, Norwegens jährlichem Demokratie-Festival, teil. Eines seiner wichtigsten Anliegen ist ein gleichberechtigtes System der persönlichen Assistenz (PA) für alle Menschen, unabhängig davon, wo sie leben. Er betont, dass er seine derzeitige PA-Zulassung verlieren würde, wenn er in eine andere Gemeinde ziehen würde, da diese an den Wohnort gebunden ist. Das würde bedeuten, dass er einen neuen Antrag stellen müsste, ohne die Gewissheit zu haben, dass er eine gleichwertige Entscheidung erhalten würde.
Für Per-Kristian ein zu großes Risiko, da er auf das Programm angewiesen ist, um ein unabhängiges Leben führen zu können. In der Praxis „zwingt“ ihn das, in derselben Gemeinde zu bleiben, obwohl er sich wünscht, die gleiche Freiheit und Flexibilität wie andere zu haben.
Gleichzeitig blickt Per-Kristian in die Zukunft. Einer seiner größten Träume ist es, ins Berufsleben einzusteigen. Er steht bereits mit der Norwegischen Arbeits- und Sozialverwaltung im Dialog über Möglichkeiten und ist hoch motiviert, denn er möchte einen Beitrag zur Gesellschaft leisten – gleichberechtigt mit allen anderen. Aufgrund seines großen Interesses an IT und insbesondere Datensicherheit hofft er, eines Tages sein Wissen und sein Engagement in einem entsprechenden Beruf einsetzen zu können.
Wir wünschen Per-Kristian alles Gute für die Zukunft und danken ihm, dass er uns seine Geschichte erzählt und uns einen wertvollen Einblick in seinen Alltag gegeben hat.

Rikke Damkjær Moen bereichert das Made for Movement Team mit vielen Jahren Erfahrung als klinische Physiotherapeutin. Es ist ihre Mission, dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit erhalten, Freude und Gesundheit durch körperliche Aktivität zu erfahren. Als Medical Manager gibt Rikke Damkjær Moen ihr Wissen über die Lösungen von Made vor Movement gern weiter, damit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ihre Familien und Behandler die Möglichkeiten kennenlernen.